Weatherdock AG

Laudatio

Egal, auf welchem der sieben Weltmeere Sie unterwegs sind - die Geräte unseres Preisträgers halten Sie auf Kurs. Und Sie wissen damit auch, wer sich in Ihrem Umkreis ebenfalls im Gewässer bewegt.

Dass ein mittelfränkisches Unternehmen fernab vom Meer Ortungsgeräte und Seenotsender herstellt, und zwar in führender Marktposition, ist doch völlig klar. Schließ- lich wollten die drei Firmengründer sich nicht mehr langweilen mit Kühlschrank- und Waschmaschinensteuerungen. Als begeisterte Freizeitsegler machten sie sich selbständig und entwickelten etwas weiter, was Berufsschiffer längst hatten: Sie integrierten drei Wetterdienste in einem Gerät und dockten es an den PC an. Der Weatherdock war fertig - und ein Erfolg. Doch das Gerät stammt aus der IT-Steinzeit von 2003 und heute braucht es keiner mehr, im Zeitalter von Smartphone und Co.

Nur der Firmenname blieb: Weatherdock. Unter dem tüftelten die drei Inhaber weiter, und zwar an einem praktischen AIS-Empfänger, der auch für Freizeitkapitäne geeignet ist. Er ortet Schiffe im Umkreis und kann zudem deren Daten empfangen. Mit einem einzigen Exemplar dieses neuen Geräts gingen die drei Unternehmer auf die Hamburger Messe - und kamen baff zurück. Im Nu hatten sie einen Auftrag über 500 Stück in der Tasche und flugs stampften sie eine Fertigung aus dem Boden.

Anfangs waren die Empfänger so groß wie Schuhkartons. Dank der stetigen technischen Weiterentwicklung schrumpften sie auf Westentaschengröße - und damit war die nächste Idee geboren: Rettungswesten mit eingebautem Sender!

Doch durch die Finanzkrise kam das Unternehmen dann selbst in schwere See. Das Wasser stand den Gründern bis zum Hals, als der rettende Gedanke kam: Nicht nur die Reichen dieser Welt mit ihren Luxusyachten konnten die Empfänger, Seenotsender und Navis gebrauchen, sondern auch andere wichtige Kunden: Marine, Grenzschutz, Zollbehörden. Und die Fischer in Südafrika können mit den Trackern des Preisträgers nachweisen, dass ihre Fische nachhaltig gefangen wurden - und damit in der EU verkauft werden dürfen.

Hier noch eine Idee des Preisträgers, die man sich merken sollte: Wenn Navis und Sicherheitsgeräte zum ersten Mal vorgeführt werden, tragen sie bereits das Logo des Kunden - das ist ein unschlagbares Verkaufsargument. Auch dafür gibt's den Exportpreis Bayern 2018 in der Kategorie Industrie. Er geht an die Weatherdock AG aus Nürnberg. Herzlichen Glückwunsch!